
PARIS MIT DEN KINDERN
Unter den Top 5 der meistgestellten Fragen steht die Wahl der Unternehmungen für Kinder ganz weit oben. Statt also nach meinem eigenen Geschmack zu antworten, habe ich in letzter Zeit einfach meine kleinen Gäste selbst gefragt, was ihnen im Urlaub am besten gefallen hat. Action!
Disneyland Paris
Mickey geht einfach in egal welcher Disziplin als Sieger hervor, was mich ehrlich gesagt ein bisschen betrübt… Bin ich vielleicht doch schon etwas reaktionär? Wie auch immer, die große Maus hat eine sehr ausführliche Website (www.disneylandparis.de), auf der Sie die Öffnungszeiten erfahren (wechseln ständig) und vor allem die Übersicht über die Bauarbeiten an den Attraktionen. Die offizielle App zum Disneyland Paris mit den voraussichtlichen Wartezeiten für die Attraktionen kann unter www.disneylandparis.de/mobile-app/ heruntergeladen werden.
Weitere Infos:
– Muss man ins Disneyland und/oder die Walt Disney Studios gehen?
Keine Frage, ein Tag im Disneyland ist völlig ausreichend. Die kleinen eifrigen Besucher, die auch noch in die Studios gegangen sind, sagten sie waren enttäuscht. Warum? „Weil Disneyland echt besser ist.“ Aber warum? „Weil es echt besser ist.“ Kinder halt….
– Was kostet das? Tagesticket für Erwachsene (Normalpreis) zwischen 59 EUR und 79 EUR, Kinder von 3-11 Jahren zwischen 54 EUR und 73 EUR.
– Wie komme ich zum Disneyland? Alle Informationen sind hier.
Am einfachsten mit dem Zug vom Stadtrand aus (RER A) bis zur Endstation „Marne la Vallée-Chessy“. Die Fahrt dauert 1h und kostet 15,20 EUR (Hin- und Rückfahrt).
– Während der Schulferien gibt es weniger Staus und Sie können es mit dem Auto versuchen: Damit geht es schneller und bestimmt auch angenehmer, aber man muss immerhin 30 EUR Parkgebühren einrechnen.
– Kleines Detail zur Website: „Es ist untersagt, Essen und Trinken in das Parkgelände mitzubringen“. Bestimmt nur weil deren Sandwichs besser sind als Ihre…
Der Eiffelturm
Denken Sie gar nicht erst daran, den Eiffelturm aus Ihrem Programm zu streichen. Allerdings verdient dieses umwerfende Bauwerk auch, dass man hinaufsteigt… und sich damit zu den 7 Millionen Besuchern pro Jahr gesellt.
Kleine praktische Hinweise:
– Gut zu wissen, bevor man hochsteigt
Die Aufzüge befinden sich an den Nord- und West-Pfeilern, die Treppen an den Süd- und Ost-Pfeilern. Nicht wirklich überraschend: Man darf nicht mit einem Messer oder Fallschirm hoch (wirklich!). Allerdings sind auch Getränkeflaschen oder -dosen und nicht faltbare Kinderwagen verboten. Damit Sie Bescheid wissen…
– Auf welche Ebene soll’s gehen?
Der Eiffelturm hat 3 Ebenen: Die erste (mit Eiffelturm-Museum und Glasboden) ist auf 57m Höhe, die zweite (Panoramablick) auf 115m, die dritte (sehr schöner Panoramablick und Champagner-Bar ) auf 280m Höhe. Ohne zum Trinken verführen zu wollen: Der Ausblick von ganz oben ist bei weitem der beeindruckendste.
– Aufzug oder Treppen?
Auf die ersten beiden Ebenen gelangt man entweder über 2 große Aufzüge oder über 2 Treppen. Um auf die dritte Ebene zu kommen, müssen Sie auf der zweiten Ebene einen der kleinen orangefarbenen Aufzug nehmen (dort gibt es keine Treppen mehr). Die Fahrtzeit im Aufzug beträgt vom Boden bis zur ersten Ebene 1 Minute, von der ersten zur zweiten Ebene 1 Minute und von der zweiten zur dritten Ebene 4 Minuten.
Mit der Treppe rechnen Sie mit 15 Minuten vom Erdgeschoss bis zum ersten Stock, und 20 Minuten vom ersten Stock bis zum zweiten Stock.
Wenn Sie körperlich fit sind und ein kleines Budget haben, sollten Sie die Treppen nehmen. Das ist der einzige Weg, um dieses Genie von Eiffel zu verstehen und zu erleben… Die Krönung: Wie ich bemerkt habe, werden die Tickets auf dem Weg nach unten nicht kontrolliert. So kann man zu Fuß hochgehen und kostenlos mit dem Aufzug wieder runterfahren …
Wenn Sie sich für den Lift zum Hochfahren entschieden haben, möchte ich Ihnen auf dem Rückweg ans Herz legen, z.B. ab der ersten Ebene über die Treppen hinabzusteigen – soooo schön!
– Wartezeit
Mal ehrlich, das ist das der einzige Wehrmutstropfen des Eiffelturmbesuchs… Sie stehen mindestens viermal Schlange:
– Unten für den Aufzug oder die Treppen. Die Mindestwartezeit liegt bei 30 Minuten für den Aufzug (und deutlich weniger für die Treppen). Achtung: Das Schnellzugangsticket, das Sie im Internet kaufen können, erspart Ihnen nur das Warten an dieser Stelle; danach gesellen Sie sich wieder ohne jegliche Priorität zu den anderen Besuchern.
– Rechnen Sie mit 15 Minuten Wartezeit, um von der zweiten zur dritten Ebene zu fahren,
– Zwischen 0 und 15 Minuten warten Sie für die Abfahrt von der dritten zur zweiten Ebene,
– Ebenfalls 0 bis 15 Minuten stehen Sie für die Abfahrt von der zweiten Ebene bis nach ganz unten an. Beim Treppenabstieg gibt es keine Wartezeit.
Kleiner Hinweis: Es lohnt sich immer, die Länge der Schlangen zu vergleichen. Aus unerfindlichen Gründen verteilen sich die Besucher ziemlich zufällig auf die Schlangen, und man kann gut und gerne 15 Minuten rausholen, wenn man einfach ein paar Meter weiter schaut! Vergleichen Sie auf dem Boden die beiden Schlangen am Nord- und West-Pfeiler (Aufzug) und die beiden am Süd- und Ost-Pfeiler (Treppen). Auf der zweiten und dritten Ebene gibt es 2 Schlangen für die orangefarbenen Aufzüge. Wenn Sie schließlich mit den großen Fahrstühlen runterfahren möchten, denken Sie daran, dass es 2 Schlangen pro Aufzug gibt, da sie die Besucher auf zwei verschiedene Ebenen bringen können!
– wann sollte man ihn besichtigen?
In jedem Fall vorzugsweise bei schönem, warmem Wetter. Aber was vor allem zählt ist die Uhrzeit, wenn Sie kein Ticket übers Internet gekauft haben. Kürzer wird die Wartezeit gegen 20h, wenn alle zu Abend essen. Und mit ein bisschen Glück kommen Sie in den Genuss eines traumhaften Sonnenuntergangs!
Übersicht über die Wartezeiten an dem Eiffelturm
Gut zu wissen um schöne Fotos zu machen: Vom Einbruch der Dunkelheit bis 1h nachts blinken zu jeder vollen Stunde für 5 Minuten 20.000 Lichter am Eiffelturm.
– Preise für den Aufstieg im Fahrstuhl
Zum 2. Stock: Erwachsene 16,70 EUR, 12-24-Jährige 8,40 EUR, 4-11-Jährige 4,20 EUR.
Zum Obergeschoss: Erwachsene 26,10 EUR, 12-24-Jährige 13,10 EUR, 4-11-Jährige 6,60 EUR.
– Preise für den Aufstieg über die Treppen
Erwachsene 10,50 EUR, 12-24-Jährige 5,20 EUR, 4-11-Jährige 2,60 EUR.
– Preise für den Aufstieg über die Treppen + zum Obergeschoss im Fahrstuhl
Erwachsene 19,90 EUR, 12-24-Jährige 9,90 EUR, 4-11-Jährige 5,00 EUR.
– Reservierung übers Internet
Ich kann nur empfehlen, Tickets online über die offizielle Website zu kaufen, denn so sparen Sie sich die Warteschlange für den ersten Aufzug. Online-Tickets sind nur für die Fahrt mit dem Aufzug von unten bis zur zweiten oder bis zur dritten Ebene verfügbar. Sollte es keine Tickets für den Eiffelturm auf der offiziellen Seite mehr geben und wenn Sie reich sind, dann können Sie Tickets zum Vollpreis (ab 45 EUR) unter www.ceetiz.fr oder www.getyourguide.fr finden. Sie können natürlich immer noch an den Kassen an jedem Pfeiler Tickets kaufen, müssen sich dann aber anstellen.
– Kann man dort Essen gehen oder etwas trinken?
Es gibt mehrere Restaurants, von Selbstbedienung bis zur Gourmetrestaurant. Aber ganz ehrlich – alles ist ziemlich teuer. Beispiel gefällig? Ein Glas Sekt von 10cl für 13€… serviert in einem Plastikglas ohne Fuß. Je höher, desto teurer, aber man sollte schon auf dem Boden der Tatsachen bleiben.
– last but not least…
Die Veranstalter legen großen Wert darauf, auf die Horden an Taschendieben hinzuweisen. Sie sind also vorgewarnt…
Weitere Infos: www.tour-eiffel.fr
Die Bateaux Mouches
Paris ist eine der schönsten Städte der Welt, und von wo ist das Panorama schöner als von einem Boot aus? Kinder haben da eben einen guten Geschmack… Mehrere Gesellschaften bieten Bootstouren auf der Seine an, die Preiswerteste ist www.vedettesdupontneuf.com
Bei Reservierung übers Internet (Tour von 1 Std.) sind es 12 EUR für Erwachsene und 6 EUR für Kinder. Vergessen Sie auch nicht, dass die Touren bis 22h starten und die Beleuchtung durch die Scheinwerfer der Boote umwerfend ist.
Die Metro (U-Bahn)
Es ist wissenschaftlich erwiesen: 99% der Kinder würden gerne eine Runde im Fahrerabteil einer U-Bahn drehen. Damals war das mit ein wenig Glück und einem flehenden Blick möglich, aber seit den Anti-Terror-Plänen sind die Auflagen sehr streng geworden. Alles ist jedoch noch nicht verloren: Die Linien 1 und 14 der Pariser U-Bahn sind automatisch, man kann also den Fahrer im ersten oder letzten Wagen spielen. Erfolg garantiert! Und hier ist eine weitere Statistik: 99% der Eltern fahren danach lieber Bus…
Anmietung von Elektrobooten
Als ich im Jahr 2014 zum ersten Mal « Marin d’Eau Douce » getroffen habe, fand ich ihr Konzept sofort genial. Wie kann es sein, dass niemand zuvor auf die Idee gekommen ist, auf dem Canal de l’Ourcq elektrische Boote zu vermieten, für die man nicht mal einen Führerschein braucht? Der Erfolg gibt ihnen jedenfalls Recht, und die 15 Boote (für 5, 7 und 11 Personen) sind immer voll besetzt.
Mehr als 40km schiffbare Wege können Sie befahren, die Cité des Sciences von La Vilette im Osten und die Bastille im Süden. Was für eine Atmosphäre!! Fahren Sie in absoluter Stille und mit einem Tempo von 8 km/h an Hausbooten vorbei, unter Brücken von 1885 her und sogar durch die Schleusen des Canal Saint-Martin.
Ein paar Details, damit Sie startklar für Ihren Trip sind:
– Kinder ab 6 Monaten dürfen mit an Bord,
– auf dem Boot können Sie picknicken,
– halten Sie eine Kaution von 300 EUR bereit.
– Täglich von 9h bis zum Sonnenuntergang geöffnet.
– Das Boot für 5 Personen kostet 70 EUR für 2 Stunden.
Weitere Infos: www.marindeaudouce.fr
Das Musée Grévin
Ich staune immer wieder über den Erfolg dieses Museums. In Zeiten der PlayStation bis zum Umfallen und des Verschwindens von Holzspielzeug räumen diese Wachsfiguren einfach immer ab! Alle praktischen Infos finden Sie auf www.grevin.com und werden feststellen dass die Preise alles andere als günstig sind: Erwachsene 25,00 EUR, Kinder von 5-15 Jahren 18,50 EUR.
Jardin du Luxembourg und Tuilerien
Die Kleinsten lieben diese beiden Gärten: Im Herzen der Stadt können sie in aller Sicherheit einen Spaziergang mit einem Pony machen (auf einem Anhänger oder auf dem Pferderücken), eine Runde auf dem Karussell drehen, Trampolin springen, schaukeln, Crêpes essen und bestimmt noch viele Dinge fordern, von denen Sie noch keine Ahnung haben.
Parfum-Museum – Fragonard
Erstaunlich, aber wahr: Die Parfümerie, weltweit anerkanntes französisches Know-How, hat nur 3 Museen in unserem Land. Das erste in Grasse, das zweite in Versailles (die unglaubliche Osmothèque www.osmotheque.fr) und die dritte in Paris im Opernviertel. Das Haus Fragonard (aus Grasse!) ist der Besitzer, und dieses Details ist wichtig: Nach einer halben Stunde Führung verwandelt sich der „Führer“ in einen zuvorkommenden Verkäufer und versucht Ihnen Parfumartikel in einem Geschäft zu verkaufen, das größer ist als das Museum selbst! Daher ist die Führung kostenlos…
Da dies nun gesagt ist, empfehle ich Ihnen einen Rundgang, da der Ort wirklich äußerst klasse ist. Das Museum befindet sich in einem alten Theater von 1880, welches später in eine Fahrradschule verwandelt wurde: Die Pariser haben hier im 19. Jahrhundert Radfahren gelernt! Eine wahre Augenweide… Die Sammlungen sind, wenn auch bescheiden, hochwertig und man lernt viel über die Geschichte des Parfums, die Geheimnisse bei der Herstellung, die Fläschchen… Man muss auch einige Düfte erraten, und Ihre Kinder eignen sich prima zu diesem Spielchen. Kurz und gut, ein gratis Ausflug in einem zentralen Pariser Viertel – wer bietet mehr?
Täglich geöffnet von 9-17 Uhr, 3-5 Square de l’Opéra Louis Jouvet, 75009 Paris, Tel. 01 40 06 10 09. www.fragonard.com
All diese Dinge, die den Kindern nie spontan in den Sinn kommen, aber die sie lieben, sobald sie einmal Feuer gefangen haben…
La Villette
Der Park La Villette mit seiner ganzen kulturellen Infrastruktur ist eindeutig ein riesiger Erfolg. Erwachsene lieben die Konzerthalle, das Programm der Grande Halle und der anderen Theatersäle, spielen und spazieren über den weiten Rasen. Kinder kommen durch die speziell für sie erstellten Angebote zum Spielen und Entdecken ebenfalls auf ihre Kosten. Dabei sind zu nennen (Reihenfolge beliebig) die Cité des Enfants (2-7- und 5-12-Jährige), Explora, das Planetarium und vor allem den Kinosaal, der in einer silbernen Kugel gebaut wurde. Diese Welt des Wissens begeistert die ganze Familie und stillt selbst den größten Wissensdurst eines jeden Sprösslings. Im Anschluss – das brauche ich Ihnen gar nicht zu sagen –rate ich natürlich dazu, www.cite-sciences.fr zu stöbern und den Palais de la Découverte definitv auszulassen.
Der Jardin des Plantes
Ich muss Ihnen nicht erklären, dass Kinder Pflanzen und Tiere lieben. Ebenso wie La Villette versetzt dieser Botanische Garten die Kinder durch sein reichhaltiges Angebot und die klare Museumspräsentation in Erstaunen. Verschiedenste Einrichtungen unterstreichen die Lebenswelt der Pflanzen und Tiere auf besondere Weise: Die Grande Galerie de l’Evolution, die Ménagerie (zoologischer Garten), die Galerie de Minéralogie etc. Details finden Sie auf www.mnhn.fr
Der Louvre
Kinder mit in den Louvre nehmen – reine Zeitverschwendung? Kommt ganz auf das Programm an, das Sie für sie austüfteln… Von den Epochen gefällt ihnen in der Regel sehr die der Ägypter. Da ist das Museum wirklich großartig: Mumien, Sarkophage, Skulpturen etc. Die Ägypter waren die Urväter des Designs: Sogar der böse Wolf konnte die niedlichste Hundeschnauze haben…
Kleine Tricks:
– Es gibt etwa 10 Eingänge zum Museum – zusätzlich zu dem unter der Pyramide. Verlieren Sie also nicht unnötige 20 Minuten auf dem Hauptplatz, sondern nehmen Sie lieber einen der anderen Eingänge (zu finden auf www.louvre.fr).
– Unter 18-Jährige und junge EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren haben freien Eintritt zum Museum, andere Besucher brauchen jeden ersten Samstag keinen Eintritt zu zahlen.