Paris Sehenswürdigkeiten: meine Tipps für 3 perfekte Tage in Paris

„Käse oder Nachtisch ?“ Wenn man nur 3 Tage Zeit hat, sich Frankreichs Hauptstadt anzusehen, wird man ständig auf diese Frage stoßen. Denn eines ist sicher: Alles können Sie nicht sehen – wer die Wahl hat, hat die Qual… Deshalb habe ich Ihnen dieses kleine Programm zusammengestellt, mit dem Sie die Zeit voll ausschöpfen und die wichtigsten Pariser Spots sehen können. 

Wenn Sie mit Kindern reisen, holen Sie sich ruhig weitere Anregungen unter  „Paris mit Kindern“ und fahren das Tempo etwas runter. 

Auch ein guter Reiseführer ist natürlich unerlässlich für Ihren Aufenthalt (in Ihrem Apartment liegt übrigens ein aktueller Reiseführer für Sie bereit).

Tag 1 : Louvre / Musée d’Orsay, Tuileries, Concorde, Champs Elysées, Eiffelturm

– Nehmen Sie den Bus 95 und steigen am „Musée du Louvre“ aus.

– Besuch des Louvre (siehe auch meine Tipps unter  „Paris mit Kindern“). Wenn Sie lieber die Impressionisten sehen wollen, überqueren Sie die Seine über den „Pont Royal“ und besichtigen Sie das Musée d’Orsay.

 

– Überqueren Sie den Tuileriengarten und den Place de la Concorde (die Nationalversammlung ist links von Ihnen, die Kirche La Madeleine rechts).

– Gehen Sie die Champs-Elysées bis zum Platz Clémenceau entlang. Verpassen Sie auf keinen Fall die Ausstellungen des Grand-Palais: Hier wird Ihnen hochwertige Kunst (Warhol, Picasso etc.) an einem prachtvollen Ort präsentiert (www.grandpalais.fr).

– Folgen Sie weiter den Champs-Elysées bis zur Hausnummer 75. Hier bei Ladurée gönnen Sie sich ein Mittagessen oder einen kleinen Nachmittagsimbiss. Die Makronen dort sind ebenso legendär wie die Preise… (www.laduree.fr). 

– Noch ein Stück die Champs-Elysées entlang bis zum Triumphbogen (bis dahin kommen Sie am Disney-Geschäft vorbei (Nr. 44), an Renault (53), Séphora (70), Vuitton (101), Apple (114), Mercedes (118), Peugeot (136) etc.).

– Nehmen Sie die U-Bahn (Metro) Linie 6 (Station Charles de Gaulle Etoile), steigen bei „Trocadéro“ aus und besichtigen Sie den Eiffelturm (siehe auch meine Tipps unter „Paris mit Kindern“),

– Fahren Sie mit dem RER C von der Station „Champ de Mars Tour Eiffel“ ab und steigen „Musée d’Orsay“ aus. Gehen Sie in Richtung Saint-Michel am Ufer entlang bis zur Académie Française.

– Ein Bootstour-Dinner auf der Seine an Bord der Calife (siehe auch meine Hinweise unter „Geheimes Paris“),

– Die Buslinie 95 bringt Sie von der Station „Pont du Carroussel Quai Voltaire“ zurück zum Apartment. 

Tag 2 : Saint-Germain, Luxembourg, Sorbonne, Quartier Latin, Notre-Dame, Îles de la Cité und St. Louis, Bastille, Marais, Hôtel de Ville und Beaubourg

– Nehmen Sie die U-Bahn Linie 4 und steigen Sie bei „Saint Germain des Prés“ aus. Sie befinden sich im literarischen und künstlerischen Herzen von Paris (Buchhandlungen, Verlagshäuser, Café „le Flore“ etc.).

– Dort haben Sie zwei Wege um zu Saint-Michel zurück zu kommen: Entweder über den Boulevard Saint-Germain, die Rue de Bucci und die Rue André des Arts (zauberhaft elegante Geschäftsstraße), oder Sie folgen diesem (längeren) Weg: Rue Bonaparte, Kirche St. Sulpice, Rue de l’Odéon, Rue de Médicis, Besuch des Jardin du Luxembourg, Rue Soufflot, Rue de la Sorbonne und schließlich Boulevard Saint-Michel.

– Gehen Sie durchs Quartier Latin (und warum nicht gleich dort Mittagessen? Doch Vorsicht: viele Touristenfallen!), überqueren Sie die Seine und besichtigen Notre-Dame.

– Nehmen Sie die Rue du Cloître de Notre Dame, den Pont Saint-Louis und auf der Insel die Rue Saint-Louis. Heißer Tipp: kleine Pause bei Berthillon (Nr. 29), wo es mit das beste Eis von Paris gibt (www.berthillon.fr).

– Folgen Sie dem Boulevard Henri IV, überqueren den Place de la Bastille und gehen dann über den Boulevard Beaumarchais zum Place des Vosges. Nun sind Sie im Herzen des Marais angekommen.

– Nehmen Sie die Rue des Francs Bourgeois und biegen in die Rue Pavée ein, dann in die Rue des Rosiers (Jüdisches Viertel), Rue Sainte Croix de la Bretonnerie (Schwulenviertel), Rue des Archives, gehen auf das Hôtel de Ville (Rathaus) zu und weiter zur Rue du Renard.

– Gehen Sie über die Esplanade vor Beaubourg (=Centre Pompidou) und biegen links ab in die Rue Rambuteau.

– Sie sind nur wenige Schritte von dem herrlichen Restaurant „Le Cochon à l’Oreille“ entfernt (siehe auch „Restaurants in Paris“),

– Nehmen Sie die U-Bahn Linie 4. Sie bringt Sie zum Apartment zurück, wo Sie in etwa 30 Sekunden einschlafen werden.

Tag 3 : Palais Royal, Oper, Große Kaufhäuser, Grands Boulevards, Passagen, Montmartre

– Fahren Sie mit der Buslinie 95 bis „Palais Royal Comédie Française“,

– gehen durch den Palais Royal hindurch,

– Werfen Sie einen Blick auf die Passage Choiseul zu Ihrer Rechten.

– Avenue de l’Opéra, Rue Auber, Rue Scribe,

– Besuch der großen Kaufhäuser Printemps und Galeries Lafayette auf dem Boulevard Haussmann.

– Den Boulevard Haussmann weiter entlang in Richtung U-Bahn Station „Richelieu Drouot“. An der Ecke Rue Druout / Rue Rossini befindet sich das berühmte Auktionshaus „Drouot„. Treten Sie ruhig ein – es ist kostenlos – und begeben Sie sich in die Stimmung…

– Weiter geht’s mit dem Boulevard Monmartre und auf Höhe der Hausnummer 11 mit einem Abstecher durch die Passage des Panoramas, dann fast gegenüber durch die Passage Jouffroy, wo sich das Musée Grévin befindet (siehe auch „Paris mit Kindern“),

– Gehen Sie jetzt über den Boulevard Poissonnière und den Boulevard de Bonne Nouvelle und biegen links in die Rue du Faubourg Saint Denis ein. Je nach Lust & Laune (und Geldbeutel) empfehle ich Ihnen entweder ein Mittagessen bei Julien (Hausnr. 16) oder bei Jeannette (Nr. 47) (siehe auch „Meine Lieblingsrestaurants“).

– Nehmen Sie die U-Bahn Linie 4 bei „Château d’Eau“, steigen bei „Barbès Rochechouart“ um und dann entweder bei „Anvers“ wieder aus (direkter Weg zu Sacré Cœur und dem Place du Tertre) oder bei „Blanche“ (Moulin Rouge, Rue Lepic und Rue des Abbesses).

– Verbringen Sie den Nachmittag am Montmartre und schlendern nach Belieben umher…

– Von hier aus können Sie zu Fuß zum Apartment zurückkehren (Rue Lamarck, Rue du Mont Cenis und Rue du Poteau).

Versailles or not Versailles?

Kurz gesagt, darauf habe ich eine einfache Antwort: Lassen Sie‘s bleiben mit dem Schloss von Versailles. So rein logisch verstehen Sie vielleicht nicht, warum ich Ihnen von der Besichtigung des Prachtstücks Ludwig des XIV. abrate, und Sie fragen mich nach den Gründen… hier sind Sie also.

Erstens müssen Sie bedenken, dass ein Besuch in Versailles vor allem aus logistischen Gründen einen kompletten Tag in Anspruch nimmt. Die Fahrt dauert lange, sei es mit dem Auto (25km, auf denen oft Stau ist) oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln (mind. 1:15h mit der „berühmten“ Linie C des RER). Wenn Sie einmal da sind, müssen Sie mit 1-2 Stunden Wartezeit an den Kassen rechnen (Tripadvisor quillt über vor solchen Aussagen).

Zweitens ist Versailles, wie Sie sich denken können, Industrie-Tourismus. Dick und schwerfällig. Man versucht Menschenströme in den Griff zu bekommen, Gedränge zu vermeiden und Gruppen zu bändigen. Nicht wirklich glamourös.

Drittens, was aus dem Bisherigen folgt, müssen die Mengen sich ja auch bewegen, und der Besuch stellt sich als enttäuschend heraus, da das Schloss leer ist. Aber sowas von leer: keine Möbel, keine Kleider, keine Deko. Nur Parkett, Kronleuchter und Gemälde. Was das Saubermachen betrifft, beneide ich die Leute ja, aber wie sollen die Besucher das Leben der Epoche verstehen? Emotionen nachempfinden? Doch recht wichtig, oder? Schließlich ist die Führung (1:30h) auch lächerlich kurz im Vergleich zur Größe der Anlage, man braucht gar nicht erst drauf hoffen, die Küchen zu sehen, die Ställe, die (prachtvolle) Oper oder vielleicht einige königliche Kerker? Der traumhafte Spiegelsaal kann nicht alles entschuldigen, weit gefehlt. 

Das Schloss ist die eine Sache, aber das ist noch nicht alles:

– die Gärten: früh morgens angenehm, aber ehrlich gesagt gibt es da viel bessere in der Gegend, sei es im Loiretal (www.chateauvillandry.fr) oder in der nahen Normandie (www.chateauduchampdebataille.com). Ich bin auf die „Grandes Eaux Musicales“ reingefallen: Springbrunnen, die sprudeln (was übrigens immer der Fall sein sollte), dazu klassische Musik über in den Hecken versteckte Lautsprecher. Naja, naja. Dafür kann man über die königlichen Gemüsegärten nur Gutes sagen (www.potager-du-roi.fr).

– Großes Trianon und Sitz von Marie Antoinette: Ich habe sie mir nicht angeschaut, also keine Meinung dazu.

– Wenn Sie trotz allem Entzugserscheinungen haben was Schlösser betrifft, brauchen Sie Schloss Vaux le Vicomte (www.vaux-le-vicomte.com). Dieses Meisterwerk der Moderne und der Eleganz hat Ludwig den XIV. zum Bau von… Versailles inspiriert. Ein Muss für Kinder: Die Führung als Prinz oder Prinzessin verkleidet!! Sie entdecken das alltägliche Leben des 17. Jahrhunderts, lernen Knicks und Verbeugung und werden in die zeitgenössischen Spiele eingeweiht. Jeden Samstagabend von Mai bis Oktober werden das Schloss und die Gärten von 2000 Kerzen beleuchtet. Ich behalte es in zauberhafter Erinnerung. Vaux le Vicomte liegt 65km südlich von Paris, rechnen Sie mindestens 1:15h mit dem Auto.

– Noch ein wenig Schloss gefällig? Und wenn es um Chantilly geht? Diese prächtige Gegend, 45km nördlich von Paris (45 Min. über die Autobahn A1), ist wirklich den Abstecher wert. Überzeugen Sie sich selbst und werfen Sie einen Blick auf die Website www.domainedechantilly.com
Das i-Tüpfelchen: Chantilly ist eine der Pferde-Hauptstädte Frankreichs. Die majestätischen Pferdeställe aus dem 18. Jahrhundert bieten einige Überraschungen, wie z.B. Reit-Aufführungen von höchster Qualität. An bestimmten Tagen können Besucher sogar bei Dressuren zuschauen. Ich hab’s gemacht und werde mich noch lange daran erinnern!

PARIS-PÄSSE

Diese Frage höre ich sehr häufig: „Lohnt es sich, einen Pass zu kaufen, um Paris zu besichtigen?“

Also habe ich mir etwas Zeit genommen, um die ganzen Angebote zu verstehen. Sie scheinen auf den ersten Blick simpel, aber sind voll von Details, auf die man achten muss. Zwangsläufig…

1// Wer bietet Pässe an?

– Der „Paris Museum Pass“ wird direkt von den Pariser Museen vertrieben (www.parismuseumpass.com)

– Den „Paris Passlib“ bietet das Tourismus- und Kongressbüro an (http://reservation.parisinfo.com)

– „Paris Pass“ est le produit d’une société privée anglaise (www.parispass.fr)

2// Was kann man in diesen Pässen finden?

– „Paris Museum Pass“: nur Museen

– „Paris Passlib“: besteht aus dem „Paris Museum Pass“ und dem Abo „Paris Visite“ für öffentliche Verkehrsmittel, dazu eine Seine-Fahrt und ein Tag im Touristenbus

– „Paris Pass“: besteht aus dem „Paris Museum Pass“ und dem Abo „Paris Visite“ für öffentliche Verkehrsmittel, dazu freier Eintritt  in 7 private Attraktionen und ein Tag im Touristenbus

3// Worauf muss man achten?

Die Marketing-Argumente haben es in sich: „Vermeiden Sie Warteschlangen“, „Ausgaben schon im Vorhinein bekannt“, „einfach und flexibel“, „profitieren Sie von Spezialangeboten“, „Gratistransport“ (obwohl Sie ihn gezahlt haben!) etc.

Die Wahrheit hingegen sieht ein klitzekleines bisschen anders aus:

– Auch wenn diese Angebote umfassend sind, ist der Eiffelturm nicht inbegriffen. Seltsamerweise bietet der „Paris Passlib“ eine „Option 2. Etage des Eiffelturms“ für 20€ an, während das Ticket nur 16,30€ auf ticket.toureiffel.fr kostet.

– Die Gültigkeitsdauer bezieht sich nur auf aufeinanderfolgende Tage. Wenn Sie also einen Tag zwischendurch ins Eurodisney gehen möchten, verlieren Sie einen Tag in Ihrem Pass.

– Wenn Sie den Pass zum ersten Mal nachmittags oder abends einsetzen, zählt dieser Tag bereits als vollständiger Tag.

– Mit dem Abo für öffentlich Verkehrsmittel („Paris Visite“, Zonen 1 bis 3) dürfen Sie nicht in alle Museen gehen, die im „Paris Museum Pass“ enthalten sind! Sie müssen also den Zug für den Weg zum Schloss von Versailles oder Chantilly extra zahlen.

– Der Sonderzutritt gilt nur für bestimmte Museen wie den Louvre, Orsay, Pompidou, Grévin. Woanders? Stellen Sie sich sicherlich in die Schlange wie jeder andere auch…

– Keiner dieser Pässe ist ein elektronischer: Man muss ihn also entweder im Geschäft kaufen oder ihn sich zuschicken lassen. Da die Lieferung zwischen 15 und 40€ kostet, sollten Sie ihn besser in Paris abholen. Achten Sie dabei auf die Öffnungszeiten.

– In viele Pariser Museen ist jeden ersten Sonntag im Monat oder für Europäer unter 26 Jahren der Eintritt frei. Prüfen Sie also von Fall zu Fall, ob das auf Sie zutrifft – einfach nur, um nicht ein Abo zu zahlen… für ein kostenloses Museum!

– Die Gültigkeitsdauer ist schwer zu verstehen: 2, 4 oder 6 Tage für den „Paris Museum Pass“, 2, 3 und 5 Tage für „Paris Passlib“, 2, 3, 4 und 6 Tage für den „Paris Pass“. Sie stellen wohl gerade fest, dass es den „Paris Museum Pass“ nicht für 3 Tage gibt, die beiden anderen jedoch schon. Wie machen das also diese Tourismuszauberer? Ganz einfach indem sie einen „Paris Museum Pass 2 Tage“ in den „Paris Passlib 3 Tage“ und „Paris Pass 3 Tage“ stecken. Ebenso für den „Paris Passlib 5 Tage“, in dem ein „Paris Museum Pass 4 Tage“ steckt. Sie werden nicht übers Ohr gehauen, da es genau so auf deren Website steht. Aber für an „einfachen und flexiblen“ Lösungen hätte man wirklich andere finden können!

– Mit den Pässen hat man keinen freien Eintritt in temporäre Ausstellungen und zu Führungen. Behalten Sie das im Kopf für Museen mit großen Medien-Ausstellungen wie die des Centre Georges Pompidou.

4// Wieviel kostet das?

Die Internetseiten preisen den Pass mit großen Ersparnissen an. Das stimmt auch, wenn Sie 10 Museen täglich besuchen, aber so ist nun mal nicht das wahre Leben – mit Kindern, die auch gerne mal in einem Park mit einem Eis in der Hand herumlaufen.

Ich habe also einen Aufenthalt von 2 Tagen (die einzige Gemeinsamkeit der 3 Pässe) für einen kulturhungrigen Erwachsenen simuliert, der sehr inspiriert war von dem kleinen Programm, das ich für ihn ausgeheckt habe…

Price Paris pass

Schlussfolgerung? Nur der „Paris Museum Pass“ stellt sich als eine gute Wahl heraus, denn er ermöglicht es Ihnen, ein Transport-Abo zu kaufen („Mobilis“ und „Navigo“ sind preiswerter als das Abo „Paris Visite“, das im „Paris Passlib“ und „Paris Pass“ enthalten sind, wie ich im Abschnitt über  Opens internal link in current windowTransport in Paris erklärt habe). Außerdem kann man den „Paris Museum Pass“ leicht kaufen, auch an Flughäfen, Touristenbüros, in einigen Zeitungs-Kiosks und an der Kasse von fast allen beteiligten Museen.

Mir bleibt nun noch Ihnen einen wunderbaren Aufenthalt in unserer schönen Hauptstadt zu wünschen!